Januar
In der Sprache der Inkas bedeutet der Name Cotopaxi Thron des Mondes. Der Heilige Berg der Inkas ist mit seinen 5.897m der zweithöchste Berg Ecuadors und gilt als einer der höchsten aktiven Vulkane der Anden. Sein letzter Ausbruch fand im Jahre 1904 statt. Seitdem schläft der Vulkan wieder. Kleinere Erdbeben und Rauchausstöße zeigen jedoch dass es kein tiefer Schlaf ist.


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Februar
Schon den ganzen Tag haben die Elefantenherden auf der Suche nach Nahrung das Flussbett des Sands River am Rande der Krüger Nationalparks durchquert. Dabei begegnen sich hin und wieder an der Böschung des Flusses die Tiere verschiedener Familienverbände. Eine innige Begrüßung unterstreicht die Verbundenheit die selbst zwischen Tieren der unterschiedlichen Herden besteht.


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März
Donnernd ergießen sich die Wassermassen des Iguazú über die Klippen, die der Fluss in Jahrmillionen stetig in den Boden des Regenwaldes gegraben hat. Die Kräfte, die diese Landschaft geformt haben, wirken noch immer. Jedes Jahr wandern die Fälle um etwa 3 mm flussaufwärts. In weiteren Millionen Jahren wird an dieser Stelle nur noch ein breites Tal verblieben sein, durch den der Iguaçu fließt.


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April
An einem Strand im Norden Queenslands haben Ebbe und Flut vor einigen Jahren den Keimling einer Küsten-Mangrove in der Gezeitenzone vergraben. Der Pionier keimte und seine langsam in den Boden wachsenden Wurzeln verhinderten, dass das Meer ihn wieder wegspülte. Heute steht ein einsamer Mangrovenbaum an dieser Stelle und bildet einen Brückenkopf für neue Pioniere. Er wird wahrscheinlich nicht mehr lange einsam bleiben.
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April
Am Morgen hat sich der Leopard auf die Gabel einer Akazie zurückgezogen von wo aus er, aus der Deckung der Zweige, das Buschland unter sich beobachten kann. Seine Aufmerksamkeit gilt einer Gruppe von Springbock Antilopen, die in einiger Entfernung zwischen den Sträuchern grasen. Noch sind sie zu weit entfernt, als dass sich ein Anschleichen für den Leopard lohnen würde. Doch er hat Zeit und kann abwarten ob die Gruppe in seine Richtung wandert und er seine Gelegenheit bekommt. 
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Juni
Scheinbar endlos durchschneidet der Savannah Way auf seinem 3500 km langen Weg von Broome nach Cairns den tropischen Norden Australiens. Ungezählte Eukalyptuswälder, Buschland und langsam austrocknende Tümpel, gefüllt mit dem Wasser der Regenzeit, säumen die Landschaft entlang des Weges. Der offene und weite Himmel sowie das rote Band der Piste, das bis über den Horizont reicht, lassen einen die abgelegene Einsamkeit des australischen Nordens spüren. 
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Juli
Gegen Abend hat der starke Westwind einen weiteren Tiefausläufer über die Küste vor Greymouth in das Landesinnere getrieben wo sich nun die Wolken an den Neuseeländischen Alpen abregnen. Die durch den Sturm aufgewühlte See  und der Regen haben den Strand leergespült der nun ruhig im Licht des Abends liegt. Doch am Horizont deutet das Aufsteigen der Wolken das Herannahen einer weiteren Front und dem damit verbundenen Regen an.
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August
Langsam aber unaufhaltsam schieben sich die Eismassen des Perito Moreno gegen das Ufer des Brazo Rico, einen Arm des Lago Argentino und sperren somit den Abfluss dieses Seearmes ab. Während die östliche Seite weiterhin über den Lago Argentino abfließen kann, staut sich auf der gegenüberliegenden Seite das Wasser der umliegenden Berge. Finden die Wassermassen in den folgenden Monaten und Jahren keinen Weg durch diese Wand aus Eis, so wird der Druck zu groß und die natürliche Sperre bricht donnernd. Der angestaute See entleert sich dann in einer gewaltigen Flut in den Lago Argentino.
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September
Dem Jungen des Silbernen Haubenlanguren ist sein Name noch nicht anzusehen. Nach der Geburt trägt es ein leuchtend oranges Fell, seine Haut in Gesicht und an den Händen ist hell. Doch innerhalb weniger Tage wird sich diese schwarz färben und in etwa 3-5 Monaten wird auch das orange Fell verschwunden sein. Dann wird das Junge wie seine Eltern aussehen.

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Oktober
Über acht Kilometer erstrecken sich sechzehn größere und kleinere Seen, die über Kaskaden und schäumende Wasserfälle ineinander führen. Sie sind das Herzstück des Plitvizer National Parks. Wirklich auffallend ist die intensive türkisgrüne Färbung der Seen. Tatsächlich aber stammt die Farbe von der weißen Seekreide am Grunde der Seen. Sie bricht das Sonnenlicht und lässt so die fischreichen Gewässer in den schönsten und klarsten Farben funkeln.

November
Sandwich Harbour ist der Name einer Süßwasserlagune an der namibischen Atlantikküste, etwa 40 km südlich von Walvis Bay. Ihre landseits von den Ausläufern der Namibdünen geschützten Feuchtgebiete werden durch Brackwasser gespeist, welches aus einer Quelle am Fuße der dort ins Meer ragenden Dünen austritt. Die Lagune beherbergt zwischen ihren Schilfgräsern eine riesige Vogelkolonie mit Flamingos, Seeschwalben, Pelikanen und Kormoranen. Seit 1979 ist sie Teil des Namib-Naukluft National Parks.

Dezember
Im Schatten des dichten Buschwerks der Dornensavanne hat der Löwe Schutz vor der unerbittlichen Hitze der Mittagssonne gesucht und wartet nun auf die kühleren Stunden der Nacht. Denn erst mit der untergehenden Sonne beginnt für ihn die eigentliche Zeit der Jagd. Dennoch beobachtet er aufmerksam seine Umgebung und lauscht in das ihn umgebende Dickicht hinein. Vielleicht kann er doch ein unvorsichtiges Zebra oder eine verirrte Gazelle im dichten Gestrüpp überraschen. Eine solch einfache Beute wäre für diesen Opportunisten ein gefundenes Fressen.


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