Januar
Das Sonnenbad des Kormorans nach dem Fang eines Fisches hat mehrere Gründe: Zum einen trocknet das teilweise wasserdurchlässige Gefieder des Vogels, welches eine Anpassung für das Tauchen bei seiner Jagd ist. Es vermindert den Auftrieb und erlaubt so dem Kormoran bis auf 40 Meter tief zu tauchen. Zum anderen erwärmen die aufgenommenen Sonnenstrahlen auch den kalten Fisch im Magen des Kormorans und dienen so der besseren Verdauung.

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Februar
Aus dem Zusammenfluss des Rio Caracarni und des Rio Azufre entsteht in 3.984 Metern Höhe im chilenischen Altiplano der Rio Lluta. Gespeist durch die Niederschläge in den Anden ist er einer der wenigen Flüsse die auf ihrem Weg durch die Atacamawüste ganzjährig Wasser führen. Auf einem Großteil seines 147 Kilometer langen Weges zum Pazifik bildet er die Grundlage für alles Leben in einer der trockensten Regionen der Erde.

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März
Gegen Abend hat sich an den Ufern der Windjana Schlucht ein Süßwasser-Krokodil eingefunden um sich in den letzten Strahlen der Abendsonne noch einmal aufzuwärmen bevor die Nacht beginnt. Mit einer Länge von maximal zweieinhalb Metern ist dies eine kleine Krokodilart, die für den Menschen im Normalfall ungefährlich ist. Fühlen sie sich jedoch bedroht, können sie angreifen und mit ihren scharfen Zähnen schwere Verletzungen herbeiführen. Ansonsten sind sie eher scheu und ernähren sich von Fischen, kleineren Reptilien und Insekten.

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April
Mit seinem Verlauf von 3.180 Kilometern ist der Indus der längste Fluss auf dem indischen Subkontinent. Er entspringt dem tibetischen Trans-Himalaja und durchfließt auf seinem Weg zum arabischen Meer die Gebiete von Tibet, Indien und Pakistan. Hier, auf 2.500 Metern Höhe im Indischen Ladakh ist er die Lebensader für alle fruchtbaren Hochtäler.

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April
Gegen Mittag hat sich die Elefantenherde entschlossen die Uferseite des Sands River am Rande des Krueger Nationalparks zu wechseln. Geführt von der Matriarchin durchquert die Gruppe dicht gedrängt und schnelles Schrittes den Fluss. Die Nähe der Tiere während der Überquerung bedeutet vor allem für die Jüngsten unter ihnen Sicherheit. Auch wenn das Wasser an dieser Stelle nicht tief ist, besteht die Gefahr durch die Strömung weggerissen oder bei einem Krokodilangriff verletzt zu werden.
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Juni
Im Herzen der irischen Halbinsel Iveragh, abseits der großen Touristenrouten wie dem ‘Ring of Kerry‘, findet man in abgeschiedenen Tälern noch das unberührte Irland. Sanfte Berghänge mit saftig grünen Wiesen, auf denen wilder Thymian und Glockenheide blühen, laden zum Wandern ein. Zu ihren Füßen liegen stille Seen wie der Loogh Cloon, aus denen sich windende Flüsse wie der Ovenroe entspringen, in dessen klarem Wasser sich die Wolken spiegeln. All dies ist das ‘Wilde Irland‘.
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Juli
Anfang Mai ist mit den steigenden Temperaturen der Teichfrosch aus seiner Winterstarre erwacht und hat sich nun ein sonniges Plätzchen in einem Teppich aus Wasserlinsen gesucht. Gut getarnt wartet er von hier nun auf Beute. Die Überwinterung hat ihn viel Energie gekostet, die vor der nun kommenden Paarungszeit schnell wieder aufgefüllt werden muss.

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August
Nach dem Ende der Regenzeit fließt der Lennard River ruhig und gemächlich zwischen den Felswänden der Windjana Schlucht. Aber noch wenige Wochen zuvor stand der Wasserpegel circa fünf Meter höher, alles mit sich reißend was nicht fest im Boden verwurzelt war. Und in ein paar weiteren Wochen wird der Lennard River ganz aufhören zu fließen und nur ein paar langsam austrocknende Tümpel werden bis zum Beginn der nächsten Regenzeit übrig bleiben.
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September
Weitab von jeder Ansiedlung liegen im Limmen National Park die Butterfly Wasserfälle. Zu ihren Füßen bildet sich während der Regenzeit ein kleiner Teich der zwischen den schattigen Felsen auch während der Trockenzeit so gut wie nie austrocknet. Diese kühle Oase inmitten des nordaustralischen Buschs ist die Heimat vieler Tiere und Pflanzen, wie zum Beispiel der Schönheit des Teiches, der Seerose, die ohne das ganzjährige Vorhandensein von Wasser nicht überleben könnte.
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Oktober
Die letzte Eiszeit hat in Norwegen das Setesdal geschaffen, ein sich windendes Flusstal zwischen dessen platt geschliffenen Felsen und den lichten Fichten- und Birkenwäldern heute der Fluss Otra fließt. Norwegens neuntlängster Fluss entspringt in der Setesdalsheiene, einem Gebirgszug im Süden Norwegens, um nach seiner 245 Kilometer gewundenen Reise bei Kristiansand im Skagerrak zu münden.


November
Im Buschwerk am Ufer des Kinabatangan hat sich ein Eisvogel niedergelassen um auf seinen Augenblick zu warten. Hier, etwa einen Meter über der Oberfläche des Flusses, hat er einen guten Überblick über das Geschehen unterhalb der Wasserlinie ohne selbst sofort von dort entdeckt zu werden. Kommen kleine Fische, Krebse oder Libellen-Larven zu dicht an die Oberfläche, so werden sie zur Beute des Jägers, der sich pfeilschnell in die Fluten stürzt um sie zu fangen.

Dezember
Langsam aber unaufhaltsam schieben sich die Eismassen des Perito Moreno gegen das Ufer des Brazo Rico, einen Arm des Lago Argentino und sperren somit den Abfluss dieses Seearmes ab. Während die östliche Seite weiterhin über den Lago Argentino abfließen kann, staut sich auf der gegenüberliegenden Seite das Wasser der umliegenden Berge. Finden die Wassermassen in den folgenden Monaten und Jahren keinen Weg durch diese Wand aus Eis, so wird der Druck zu groß und die natürliche Sperre bricht donnernd. Der angestaute See entleert sich dann in einer gewaltigen Flut in den Lago Argentino.


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