Januar
Dicht an der Grenze zu Argentinien liegt der Salar de Atacama, der mit einer Ausdehnung von etwa 3000 Quadratkilometern größte Salzsee Chiles. Im Osten wird der See durch die Andenkordillere mit ihren aktiven Vulkanen begrenzt. Vereinzelte Straßenaus festgebackenem Salz, auf denen die abgebauten Rohstoffe wie Lithium und Borax abtransportiert werden,  durchschneiden diese schier endlos weiten Flächen.


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Februar
Scheinbar endlos durchschneidet der Savannah Way auf seinem 3500 km langen Weg von Broome, an der westaustralischen Küste nach Cairns den tropischen Norden Australiens. Ungezählte Eukalyptuswälder, Buschland und langsam austrocknende Tümpel, gefüllt mit dem Wasser der Regenzeit, säumen die Landschaft entlang des Weges. Der offene und weite Himmel sowie das rote Band der Piste, das bis über den Horizont reicht, lassen einen die abgelegene Einsamkeit des australischen Nordens spüren.

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März
Weniger eine Straße als mehr ein Pfad ist der Mount Everest Trek, ein Versorgungs- und Wanderweg der von Lukla, einer Marktstadt und Ausgangspunkt fast aller Everest Expeditionen, bis zum  Basecamp am Fuße des Khumbu Gletschers führt. Räder, gleich welcher Art, wird man auf diesem Weg vergeblich suchen. Waren werden in dieser Höhe größtenteils von Yaks oder von den einheimischen Sherpas transportiert. Viele dieser Sherpas tragen Lasten von mehr als 50kg über die 62 km lange Strecke in das etwa 5400 m hoch gelegene Basecamp hinauf.

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April
Nur Akazien werfen einen leichten Schatten auf den Pfad, der im Süden Marokkos der algerischen Grenze folgt. Vor Jahrtausenden ein grüner Seitenarm des Wadi Draa, ist das Tal, in dem der Pfad verläuft, heute nur noch eine karge Steinwüste. Dennoch gibt es auch hier Leben. Nachts, wenn es kühler ist, geht der Fennek, der nordafrikanische Wüstenfuchs, auf die Jagd nach Insekten, Echsen und kleinen Säugern.

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April
Irgendwo im Nirgendwo überquert der Highway 96, der auch Buntine Highway genannt wird, die Grenze zwischen den australischen Bundesstaaten Northern Territory und Western Australia. Etwa 150 km Richtung Westen sind es von hier noch bis nach Halls Creek, einer kleinen Stadt mit etwa 1500 Einwohnern. Folgt man dem Highway in die andere Richtung, sind es etwa 250 km bis nach Top Springs, einem abgelegenen Roadhouse mit Supermarkt, Pub und einfachen Übernachtungsgelegenheit für Touristen und die Fahrer der Road Trains.
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Juni
Kerzengerade verläuft zwischen Swakopmund und Walfisbay die D1984, eine Seitenstraße die den letzten Ausläufern der Namib-Wüste folgt. Unmittelbar hinter den Dünen liegt der Südatlantik der an diesem Küstenstreifen mit einer kalten Strömung für ein trockenes, aber für diese Breitengrade auch ausgesprochen kühles Klima sorgt. Nicht selten verschwindet die endlose Sicht in einem undurchdringlichen Nebel, der sich erst mit der Mittagssonne auflöst.
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Juli
Der Manali Leh Highway im Norden Indiens verbindet die Region Ladakh im Kaschmir Gebirge mit der Stadt Manali im Bundesstaat Himachal Pradesh. Auf seinem 477 km langen Weg führt er über mehrere der höchsten befahrbaren Pässe dieser Erde. Sein höchster Punkt ist der Taglang La Pass mit einer Höhe von 5325 Metern. Nur von Juni bis Mitte September ist diese Pass-Straße überhaupt durchgehend befahrbar. Dennoch kommt es auch in dieser Zeit nach starken Regenfällen zu Erdrutschen die dann den Weg über mehrere Tage blockieren können.
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August
Kurz vor Sonnenaufgang liegt eine kühle Luft über dem Naturschutzgebiet Lüneburger Heide und lässt den Morgentau auf dem Heidekraut, welches jetzt Ende August in voller Blüte steht, kondensieren. Stille Wege führen durch die purpurfarben Flächen des 234 Quadratkilometer großen Areals, das Teil einer der größten zusammenhängenden Heideflächen Europas ist, und laden zum Wandern ein.

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September
Im äußersten Norden von Chile, etwa fünf Kilometer östlich von Putre, beginnt die A23, eine staubige unasphaltierte Piste, die durch einen spektakulären Bereich des Altiplano führt. Die Straße windet sich anfangs um die Hänge des Vulkans Taapacá und steigt am höchsten Punkt auf 5242m, um anschließend wieder einem leicht abfallenden Plateau zu folgen. Nach etwa 15 weiteren Kilometern kreuzt sie dann in einem tiefen Talausschnitt den Rio Lluta.
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Oktober
Im Nordwesten Tasmaniens liegt die Tasmanian Wilderness World Heritage Area, ein durch die UNESCO geschütztes Naturreservat, welches sich über etwa ein Fünftel der Gesamtfläche Tasmaniens erstreckt. Ein großer Teil dieses Gebietes ist bedeckt von einem undurchdringlichen gemäßigten Regenwald in den nur wenige Pfade hinein und noch weniger herausführen.


November
Im Süden Chiles führt die Ruta 9, eine staubige, unbefestigte Piste, von der Hafenstadt Punta Arenas  in Richtung Norden bis an die Grenze des Parque Nacional Torres Del Paine. Hier in der Región de Magallanes y de la Antártica Chilena spürt man die Nähe der antarktischen See. Kalte Sturmwinde mit Regen und Schnee wechseln sich ab mit kurzen Phasen blauen Himmels und Sonnenscheins. Nur Gräser und Büsche können in diesem unwirtlichen Teil des chilenischen Patagoniens überleben.

Dezember
In der Nacht ist eine polare Kaltfront über die Mitte Europas hinweg gezogen und hat mit schweren Niederschlägen den Hunsrück, ein Mittelgebirge im Westen Deutschlands, mit einer dichten Schneedecke überzogen. Doch mit dem Anbruch des Morgens ist das schlechte Wetter weitergezogen und die aufsteigende Sonne unter dem klaren Himmel taucht die Wälder des Hunsrücks in das Licht einer glänzenden Winterlandschaft.



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