Januar
Er ist das größte Landraubtier der Erde: Der Eisbär. Doch sein lateinischer Name Ursus Maritimus deutet schon darauf hin, dass er ohne das Meer nicht überleben kann. Im späten Herbst wenn die Küstengewässer der Nordpolarregionen zu gefrieren beginnen, begibt er sich auf das Eis um Robben zu jagen.Nur hier kann er die flinken Schwimmer erreichen.
Somit ist für ihn der kalte und so unwirtliche Polarwinter auf dem Eis die fette Zeit.

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Februar
Im Norden Chiles trifft der kalte Humboldtstrom auf die Atacamawüste, die sich hier auf etwa 1200 km an der Küste entlang zieht. Die kalte Strömung ist einer der Gründe für den seltenen Regen in dieser Region. Lediglich der Nebel, der allmorgendlich dem Meer entsteigt, bringt eine spärliche Feuchtigkeit, in der eine dünne Vegetation aus Flechten, Moosen und Kakteen gedeihen kann.


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März
Sie sind die Müllmänner der Küste: Den ganzen Tag ziehen die Roten Klippenkrabben auf der Suche nach Nahrung über die Felsen. Selbst die stärkste Brandung scheint ihnen nichts anhaben zu können. Unermüdlich vertilgen sie auch jeden noch so kleinen Brocken organischen Restes. Dennoch müssen sie vorsichtig sein. Neben den Seevögeln, die auf die Krabben Jagd machen, schreckt auch so manche Krabbe nicht davor zurück einen kleineren Artgenossen zu verspeisen.

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April
Die tiefstehende Sonne färbt das Wasser des York Sounds in ein leuchtendes Türkis und taucht die buschige Küstenvegetation in die warmen Farben des Sonnenuntergangs. Doch die abgelegene Kimberley Küste, die nur vom Meer oder aus der Luft zu erreichen ist, ist bei weitem kein romantischer Badestrand: Die starke Gezeitenströmung, verschiedene Haiarten sowie das große Australische Leistenkrokodil, das hier zahlreich vorkommt, machen einen Badeurlaub an dieser wilden Küste zu einem lebensgefährlichen Abenteuer.
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April
Mit einer Geschwindigkeit von gerade mal 6 Zentimetern pro Minute wandert der Sonnenblumen-Seestern über die Felsen an der Küste im Norden Chiles. Immer in Kontakt mit dem Wasser der Brandung ist er auf der Suche nach Muscheln, die den Hauptanteil seiner Nahrung darstellen. Mit seinen 33 Armen und dem leuchtenden Orange auf seiner Haut ist er ein eher auffälliger Bewohner der Gezeitenzone und auf jeden Fall eine Sonne im Meer.
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Juni
Der Zyklus von Sonne und Mond schafft den Grenzbereich zwischen Ebbe und Flut an der Küste des Bako National Parks auf der Insel Borneo. Zweimal am Tag zieht sich des Meer über  einige Kilometer von der Küste zurück, um nach mehreren Stunden an den Strand zurückzukehren. Die einzigartige Zone, die dieser Vorgang schafft, ist Lebensraum für die Spezialisten, die sowohl im Meer als auch an Land leben und überleben können. Krabben, Seesterne, Muscheln und viele andere Tiere teilen sich diese Nische auf ihrer täglichen Suche nach Nahrung.
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Juli
Auch wenn der Pelikan an Land plump und unbeholfen wirkt, in der Luft sind seine Flugkünste elegant und einzigartig. Mit bis zu 60 Stundenkilometern gleitet er auf der Suche nach Nahrung nur wenige Zentimeter über die Wellen dahin. Wie ein Pfeil stürzt er sich in die Wogen sobald er seine Beute erspäht hat ... und ist dabei fast immer erfolgreich.

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August
An einem Strand im Norden Queenslands haben Ebbe und Flut vor einigen Jahren den Keimling einer Küsten-Mangrove in der Gezeitenzone vergraben. Der Pionier keimte und seine langsam in den Boden wachsenden Wurzeln verhinderten, dass das Meer ihn wieder wegspülte. Heute steht ein einsamer Mangrovenbaum an dieser Stelle und bildet einen Brückenkopf für neue Pioniere. Er wird wahrscheinlich nicht mehr lange einsam bleiben.
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September
Scheinbar teilnahmslos sitzt das Meerechsen-Männchen auf einer Klippe an der Küste der Galapagos-Insel Isabela und blickt über das Treiben auf den benachbarten Felsen. Mit der Wärme der steigenden Sonne beginnt sich die graue Haut der Echse langsam zu verfärben und in schimmernden Grün-, Orange- und Rottönen zu leuchten. Dies soll nicht nur die Weibchen in seiner Umgebung beeindrucken, sondern auch konkurrierende Männchen auf Abstand halten.
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Oktober
Ein stürmischer Wind aus Westen drängt das Meer gegen die Küste Nord-Chiles und lässt die Wellenberge gegen die Klippen im Pan de Azucar National Park krachen. Die Gischt der Brecher schießt donnernd in die Höhe um dann klatschend wieder auf die Felsen herabzustürzen. Und zwischen den Pausen der grollenden Donner dringt das aufgewühlte Rauschen der Wellen, die sich in der stürmischen See brechen.


November
Nicht mehr ganz klein sind die Jungen der Magellan-Pinguine die sich an der Küste von Punta Tombo zusammendrängen. Das  von der Mauser zerzauste Gefieder verrät, dass die Vögel bald flügge sein werden. Doch noch benötigen sie das Futter, das ihre Eltern für sie während des Tages im Meer fangen. Und die Schule, die sie für die Dauer der Abwesenheit der Altvögel bilden, schützt sie vor ihren Feinden.


Dezember
Langsam versinkt die Sonne über den Inseln der Ostsee und taucht den Himmel in das zarte Licht des Sonnenuntergangs. Für einen kurzen Augenblick scheinen die Farben der Wolken zu explodieren und der Horizont zu brennen. Doch das leuchtende Feuerwerk mit seinen Blau- und Rottönen ist nur von kurzer Dauer und mit dem Hereinbrechen der Nacht beginnen die Farben schnell zu verblassen.



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