Januar
Die Baumkronen des Regenwaldes verfügen über eine der höchsten Artenvielfalten unserer Erde. Insekten, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere teilen sich diesen Lebensraum mit einer unglaublichen Zahl an Pflanzen, die in ihrem Kampf um das Licht ständig in die Höhe streben. Dennoch muss man schon sehr genau hinschauen, um auch mal eines der Tiere zu entdecken.


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Februar
Langsam wandert die Raupe des tropischen Spinners auf dem Grashalm in ihr sicheres Versteck. Auch wenn die leuchtenden Farben, ihre auffällige Form und die mit Gift getränkten Haare ihre Fressfeinde vor Übergriffen zurückschrecken lassen, so ist es für sie doch die sicherere Strategie, sich unter den Blättern von Büschen und Bäumen zu verstecken.


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März
Donnernd ergießen sich die Wassermassen des Iguazú über die Klippen, die der Fluss in Jahrmillionen stetig in den Boden des Regenwaldes gegraben hat. Die Kräfte, die diese Landschaft geformt haben, wirken noch immer. Jedes Jahr wandern die Fälle um etwa 3 mm flussaufwärts. In weiteren Millionen Jahren wird an dieser Stelle nur noch ein breites Tal verblieben sein, durch den der Iguaçu fließt.


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April
Der hellrote Ara zählt mit seinem regenbogenfarbigen Gefieder wohl mit zu den schillerndsten Bewohnern der Baumkronen des Süd- und Mittelamerikanischen Regenwaldes. Diese geselligen Papageienvögel leben meist in Gruppen von etwa 20 Tieren, die sie nur für die Dauer der Brutaufzucht verlassen. Aras sind monogam und bleiben ein Leben lang zusammen.

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April
Eingerahmt von einer Vegetation in tausend Grüntönen und begleitet vom Raunen des Regenwaldes windet sich still ein Flüsschen durch den Mulu National Park im Norden Borneos. Doch mit dem Einsetzen des Monsuns wird aus dem sanften Plätschern des Flüsschens das donnernde Brausen eines Stromes, dessen brodelnde Wassermassen alles hinweg spülen, was sich ihnen in den Weg stellt.

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Juni
Die morgendliche Sonne scheint auf die Haut des Leguans, der mit dem ersten Licht des Tages in die obersten Spitzen der Baumkronen geklettert ist, um sich von der Kälte der Nacht aufzuwärmen. Mit steigender Temperatur wird sich der archaisch aussehende Drache auf die Suche nach Nahrung begeben: Blätter, Blüten und Früchte.

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Juli
Eine scheinbar undurchdringlich grüne Wand wächst dort, wo vor kurzem ein Baumriese gestürzt ist und eine Lichtung in den Regenwald geschlagen hat. Gräser und Farne bedecken bereits den Boden und die Reste des gefallenen Riesen. Die Triebe junger Bäume und Ranken wachsen in ihrem Wettrennen um das meiste Licht dem Himmel entgegen und schon bald wird die Lichtung wieder im Dickicht aufgegangen und von den aufstrebenden Pflanzen vollständig bedeckt sein.
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August
Gegen Morgen hat sich eine Gruppe Silberner Haubenlanguren aus dem tiefen Dickicht an den Rand des Regenwaldes bewegt. Hier, wo die Vegetation weniger dicht und die Bäume schmackhafte Blätter und Früchte tragen, werden sie bis zum Mittag bleiben und fressen. Später wird die Hitze der Sonne sie wieder tiefer in die kühlenden Schatten des Regenwaldes treiben.

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September
Über die gesamte Erdgeschichte gab es Farne in Regenwäldern. Aber besonders die Art ihrer Fortpflanzung zeigt, wie sehr sie sich von anderen höheren Pflanzen unterscheiden: Bei trockenem Wetter reißen die Sporenkapsel an der Unterseite der Blätter auf und schleudern ihre Sporen heraus. Aus diesen bildet sich ein Vorkeim, auf dem sich männliche und weibliche Geschlechtsorgane ausbilden. Die Samenzellen befruchten die Eizellen der weiblichen Geschlechtsorgane, woraus dann der eigentliche Farn entsteht.
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Oktober
Gerade mal zwei Zentimeter misst das Erdbeer-Pfeilgift-Fröschchen. Anders als bei anderen Froscharten betreuen Männchen und Weibchen gemeinsam ihre Brut. Das Weibchen legt die Eier in das innere einer Bromelie, wo sie das Männchen befruchtet und dafür sorgt, dass sie nicht austrocknen. Nachdem der Nachwuchs das Larvenstadium erreicht hat, trägt das Weibchen die Kaulquappen auf ihrem Rücken an ein geeignetes Gewässer, in dem sie sich zu Ende entwickeln können.

November
Im Südwesten Ghanas liegt mit einer Fläche von 510 km² der Ankasa National Park. Seine Flora und Fauna bietet ein einzigartiges Spektrum des westafrikanischen Regenwaldes. Etwa 600 verschiedene Schmetterlingsarten, aber auch Dschungelelefanten, können hier beobachtet werden. Zu den wohl spektakulärsten Vertretern der Flora gehört die Ankasa Bambus Kathedrale, eine etwa 20m hohe und etwa 1500 m² große natürliche Halle, deren Dach durch den dichten Bambusbewuchs gebildet wird.

Dezember
Nur wenige würden bei einem Regenwaldbewohner an einen Krebs denken. Aber gerade in den küstennahen Regenwäldern ist die Rote Landkrabbe ein häufig anzutreffender Einwohner. Den Tag verbringt sie im Schutz der Erde, um sich nach Einbruch der Dunkelheit auf die Suche nach Nahrung im Unterholz zu begeben. Lediglich das Weibchen kehrt für die Eiablage ins Meer zurück.



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